02.02.2023
Für den Erfolg braucht es Flexibilität, ein breites Wissen und den Mut Chancen zu ergreifen
Was motiviert die Professoren und Professorinnen an der Fakultät Informatik und was begeistert sie an der Informatik. In einer losen Reihe gehen wir dieser Frage nach. Diesmal: Prof. Dr. Dennis Schlegel. Er ist Professor für Wirtschaftsinformatik.
- In seinen Lehrveranstaltungen kommt es Dennis Schlegel auf den Bezug zur Berufspraxis an. So versucht er, seine eigenen Erfahrungen in die Lehre intensiv einzubinden und möglichst viele praktische Elemente wie Übungsaufgaben und realistische Case Studys in die Lehrveranstaltungen einzubeziehen.
Wenn er ehrlich ist, sei es wohl eine Kette von Zufällen, die dazu geführt hat, dass er heute Wirtschaftsinformatik-Professor an der Hochschule ist, erzählt Dennis Schlegel. Seit dem Sommersemester 2019 ist der 36-Jährige Professor an der Fakultät Informatik und froh, dass die vielen Zufälle im Leben ihn genau hier hingeführt haben.
Als Schüler hätte er sich verschiedenste Beruf und Studienfächer vorstellen können. Angefangen von der Physik über Ingenieurswissenschaften bis hin zu Sprachen. Alles schien möglich und Informatik stand nicht oben auf der Wunschliste. Über sein Interesse an Fremdsprachen sei er dann beim Studienfach International Business, also schwerpunktmäßig BWL gelandet. Die Informatik kam dann quasi über die Hintertür dazu, denn in den Praxisprojekten spielten IT-Themen eine große Rolle. „Ich denke, man muss heutzutage flexibel und breit aufgestellt sein und auch den Mut haben, interessante Chancen zu ergreifen, die sich auftun.“ Wenn man sich den Lebenslauf von Dennis Schlegel anschaut bestätigt sich diese grundsätzliche Einstellung des 36-jährigen. Man hat schnell den Eindruck, da ist jemand, der offen für neue Themen ist, neue Sichtweisen sucht und hinaus in die Welt will.
Von Reutlingen kannte er zu Schulzeiten vor allem die typischen Ausflugsziele für Auswärtige wie die Eislaufhalle, Möbelhäuser und einige Clubs und Diskotheken. Studiert hat er dann weder in Tübingen noch in Reutlingen, sondern zunächst in Stuttgart und dort den Bachelor in International Business abgelegt. Den Master hat er dann an der Hochschule Pforzheim absolviert. Für die Promotion zog es ihn an die Leeds Beckett University in England. „Wenn ich mich heute an meine Studienzeit erinnere, muss ich vor allem an meine Auslandsaufenthalte denken. Neben England waren das zwei Auslandssemester in Madrid und Sydney, sowie zwei Praktika in den USA und Schweden. Das war eine sehr spannende und prägende Zeit für mich. Daher freue ich mich umso mehr, dass ich jetzt bei uns an der Fakultät als Auslandsbeauftragter für WI wieder im internationalen Kontext arbeiten kann.
Nach seiner Promotion arbeite Dennis Schlegel acht Jahre lang bei einer großen Unternehmensberatung. Dort hat er dann vor allem IT-Projekte geleitet und so das Thema IT für sich entdeckt. „Ich lehre bei uns im WI-Studiengang keine Informatik, sondern vertrete eher die betriebswirtschaftlichen Fächer und mein Berufungsgebiet ist das Thema „Consulting“, wo ich mich aufgrund meiner langjährigen Erfahrung in der Branche gut auskenne. Ich verbinde quasi mein betriebswirtschaftliches Knowhow mit den IT-Inhalten.“
Uns so befasst sich Dennis Schlegel an der Fakultät Informatik zum Bespiel damit, welche Implikationen neue Informationstechnologien und die Digitalisierung aus Management-Sicht haben. Gemeinsam mit Studierenden und Kollegen analysierte er, was Unternehmen aus strategischer Sicht beachten müssen, wenn sie Künstliche Intelligenz nutzen möchten, oder welche Herausforderungen es bei der Prozessautomatisierung mit Robotic Process Automation gibt. „Ich fand es interessant, dass die Gründe für Erfolg und Misserfolg von Projekten oft gar nicht technologischer Natur sind, sondern in der Expertise von Mitarbeitern oder in organisatorischen Herausforderungen von Unternehmen liegen.“
Doch zum Auftrag eines Professors an einer Hochschule gehört nicht nur die Forschung. Viel Zeit nimmt auch die Lehre ein und hier setzt Dennis Schlegel vor allem auf den Praxisbezug in seinen Veranstaltungen. „Ich fand es schon als Student motivierend, wenn man gemerkt hat, dass sich Professoren in ihrem Gebiet wirklich auskennen und auch eigene Erfahrung aus der Praxis oder Forschung einbringen können. Daher versuche ich meine Erfahrungen in die eigene Lehre intensiv einzubinden. Zudem ist es mir heute auch wichtig, möglichst viele praktische Elemente wie Übungsaufgaben und realistische Case Studys in die Lehrveranstaltungen einzubeziehen, damit die Studierenden das theoretische Wissen auch direkt anwenden können.
Lesen Sie auch das Interview mit Prof. Dr. Dennis Schlegel über seine Auslandserfahrungen und was er heutigen Studierenden rät.
Bisher in der Reihe der Professoren und Professorinnen Portraits erschienen: