Hochschule Reutlingen
30.01.2023

Es ist nicht entscheidend wo, sondern dass man ein Auslandssemester macht

Prof. Dr. Dennis Schlegel ist Auslandsbeauftragter für die Wirtschaftsinformatik an der Fakultät. Er selbst hat als Student gleich zwei Auslandssemester in Spanien und Australien absolviert. Die Studierenden von heute rät, es auch zu machen.

Herr Schlegel, Sie haben gleich zwei Auslandssemester in Spanien und Australien absolviert. Auch bei uns empfehlen wir den Studierenden ein Auslandssemester. Was bringt es?

Zum einen lernt man die Sprache und Kultur eines Landes kennen und vor allem in Australien habe ich mein Englisch doch nachhaltig verbessern können. Das hat mir auch später im Beruf geholfen, weil doch immer wieder Dokumente auch in Englisch verfasst werden und man mit ausländischen Kollegen oder Geschäftspartnern Kontakt hat.

Zum anderen lernt man das Hochschulsystem kennen. Vor allem an der Universität in Sydney war es doch anders als an einer eher kleinen Hochschule für angewandte Wissenschaften von der ich kam. Außerdem war die Lehre anders organisiert. In Australien gab es schon während des Semesters Prüfungen und Abgaben. Bei uns ist das doch eher auf das Ende des Semesters konzentriert.

War es schwierig die Auslandssemester zu organisieren?

Grundsätzlich ist es nicht so schwierig, aber man muss natürlich alle möglichen praktischen Probleme lösen. In Australien gab es viele andere ausländische Studierende. Es gab eine Welcome Week und da alle mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatten, lernt man sich schnell kennen und hilft sich.

Problematisch war für mich damals die Wohnungssuche. Ich habe erst in einem Hotel gewohnt und dann vor Ort viele Wohnungsbesichtigungen gemacht und über Zeitungsanzeigen gesucht. Das geht heute natürlich leichter, weil heute vieles Online möglich ist.

Neben den Auslandssemstern haben Sie auch Praktika in Schweden und in den USA gemacht?

Ich habe International Business studiert habe und da gehörte es quasi dazu. Man entscheidet sich natürlich nur für so einen internationalen Studiengang, wenn man auch ein Interesse daran hat ins Ausland zu gehen.

In Erinnerung ist mir dabei der Mentalitätsunterschied geblieben. In den USA wurde eine Mitarbeiterin ohne Vorwarnung gekündigt. Sie durfte dann noch ihre persönlichen Sachen in einen Karton packen und wurde dann hinausbegleitet. Das war wie im Film. In Schweden hätte man bei Problemen erst miteinander gesprochen, um eine Lösung zu finden.

Wenn Sie alles zusammennehmen, die Erfahrungen aus den Praktika und Auslandssemester. Was ist da Ihr Rat an die Studierenden?

Machen Sie es auf jeden Fall! Es sind tolle Erfahrungen, die ein Leben lang bleiben. Es ist dabei nicht entscheidend wo, sondern dass man es macht.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Lesen Sie auch das ausführliche Portrait von Prof. Dr. Dennis Schlegel

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